Unsere Geschichte

Seit 1999 gibt es uns, die Shakespeare Company Berlin, als eigenständiges subventions-unabhängiges Theater in Berlin und auf dem deutschsprachigen Gastspielmarkt. Leidenschaft, Mut, Witz, Streitlust und unendlich langer Atem ließen uns alle Widerfahrnisse, Transformationen, Glücks- und Pechsträhnen überstehen. Von den Gründern ist heute keiner mehr bei uns, ähnlich einem lebendigen Organismus, dessen Zellstruktur alle sieben Jahre vollkommen neu erscheint und der doch bleibt, der er immer war, sind wir neu und alt zugleich. Doch von Beginn an:

1999 + -

Gründung des Shakespeare Company Berlin e.V. durch Christian Leonard, Tilman Kunowski, Gabriele Kortmann und Petra Eyferth. Eintragung der Marken- und Namensrechte.

2000-2003 hier sind wir + -

die ersten Jahre zeigen die Shakespeare Company Berlin als Gastspieltruppe vorerst ohne festen Wohnsitz

2001 + -

Aufführung der ersten Produktion „Shakespeare Love Songs“ vor dem Pergamon-Museum in der Regie von T. Krohn, Mitwirkende: Nicole Ansari, Nana Krüger, Anne Schmidt-Krayer, Martin Hug, Karla Trippel, Alexander Pelichet, Thomas Wolf und Christian Leonard.

2002 + -

„Ende Gut, alles Gut“, Regie: Sarah Kohrs, kommt als zweite Eigenproduktion und erstes vollständiges Shakespeare-Stück in der Klosterruine Berlin Mitte heraus.

2003 + -

„Wie es Euch gefällt“, Regie  Vincianne Regattieri. Vera Kreyer kommt zur Company. Gründung der Shakespeare Kids unter Leitung von Alexandra Surer. Damaliges Ensemble:Tjadke Biallowons, Victor Calero, Markus Fennert, Alfred Hartung, Annick Klug, Manuel Palma, Vera Kreyer, Christian Kaiser/Christian Leonard, Alexandra Surer

2004-2007 Shake am Ostbahnhof + -

Das rot-gelbe Zelt „Shake“ am Ostbahnhof ist der Company für vier Jahre ein Zuhause

2004 + -

„Der Sturm“, Regie Giora Seeliger, Raimund Klaes als Mann an Licht und Technik dazu

2005 + -

„Hamlet“ Regie: Thomas Weber Schallauer, „Ein Winternachtstraum“,  Regie C. Leonard (Unsere erste Wintersaison) Alexandra Surer, damaliges Ensemblemitglied und bis 2010 bei uns, schrieb den Text für dieses bislang einzige offizielle Kinderstück der Shakespeare Company Berlin.  Oliver Rickenbacher und Stefan Plepp kommen zur Company. Beim Winternachtstraum gründen wir die erste GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Das wird ab diesem Zeitpunkt unser Geschäftsmodell für alle folgenden Inszenierungen. Ein erster Schritt zur Demokratie.

2006 + -

„Was Ihr Wollt“, Regie Alain Maratrat/Wolfgang Grindemann

2007 + -

„Romeo und Julia“, Regie Christian Leonard, Elisabeth Milarch und Erik Studte dazu

2009-2010 Heimatsuche + -

wir sind auf der Suche nach einem neuen, dauerhaften Spielort

2009 + -

In der Alten Feuerwache auf dem Pfefferberg bringen wir „Die Zähmung der Widerspenstigen“  in der Regie von Tom Ryser heraus. Die Inszenierung läuft schwer an, wird dann aber zum Publikumsliebling und Dauerbrenner.

2010 + -

2010 „Othello“, Regie Jens Neumann. wir gastieren im Heimathafen Neukölln. Benjamin Plath stößt zur Company und übernimmt die Rolle des Romeo in der Inszenierung aus 2007.

2011-2021 Naturpark Schöneberger Südgelände + -

Im Naturpark Schöneberger Südgelände finden wir nach dem Verlust des „Shake“-Zelts und zweijähriger Heimatlosigkeit einen kongenialen Ort für unsere Art Theater. Am Rücken der historischen Lokhalle bauen wir aus Kulissenteilen des Films „Anonymous“ von Roland Emmerich eine beindruckende Freilichtbühne. Die Grün Berlin GmbH ist uns für eine hoch produktive und wunderschöne Dekade eine freundliche Gastgeberin.

2011 + -

„Sommernachtstraum“, Regie Doris Harder, Kim Pfeiffer kommt zu uns. Ensemblemitglieder der SCB haben kleinere Auftritte im Blockbuster „Anonymus“, der die Autorenschaft William Shakespeares mehr als infrage stellt. Mittlerweile ist sich die seriöse Forschung aber einig: Ja, Shakespeare ist unser genialer Schreiber.

2012 + -

„Der Sturm“ Regie Sebastian Kautz. Die beliebte Inszenierung erlebt die häufigsten Umbesetzungen in der Geschichte der Company. Auf Katharina Schenk in der Rolle der Miranda/Gonzala folgen Katharina Kwaschik und schließlich Isabelle Feldwisch. Der Prospero Paul Weismanns wird ersetzt durch Rainer Guldener und später durch Michael Günther. Caliban teilen sich Christian Sprecher und Daniel Schröder. Markus Achatz als Stefano und Ferdinand wird von Thilo Herrmann beerbt. Die von Yvonne Johna entwickelte Rolle des Ariel übernahm Katharina Kwaschik. Allein Benjamin Plath als Trinculo und Antonio war in allen Vorstellungen dabei.

2013 + -

„Macbeth“, Regie Uwe Cramer, Katharina Kwaschik stößt zur Company. Macbeth wurde unsere herausforderndste Inszenierung. Geliebt von allen Schauspielern ob ihres zügellos performativen Charakters, hatte sie das Potential zur Polarisierung des Publikums. Man liebte oder hasste Macbeth.

„Richard III“, Regie Iwona Jera.   Unser bislang einziges Solostück präsentierte die Schauspieler Andreas Petri und später Laurens Walter.

2014 + -

„Wie es Euch gefällt“, Regie Henry Arnold/Christian Leonard. Henry Arnold konnte die Arbeit nicht zu Ende führen und Christian Leonard sprang in den Endproben als Regisseur ein. Nico Selbach spielt zum ersten Mal in der SCB.

Michael Günther kommt ebenfalls zur Company und gibt seinen Einstand im „Sommernachtstraum“ als Ersatz für den ausscheidenden Christian Sprecher.

2015 + -

Zu Jahresbeginn bringen wir in einem beheizten Zelt im Inneren der Lokhalle das „Wintermärchen“ in der Regie von Cristian Leonard heraus. Johanna-Julia Spitzer und Thilo Herrmann geben ihren Einstand bei uns.

Im Sommer inszeniert Alexander Flache „Was ihr wollt“. Bernd Medek steuert, wie schon in „Hamlet“, „Romeo und Julia“, „Sturm“, „Wie es euch gefällt“ und „Sommernachtstraum“, die Kompositionen bei.

2016 + -

„Der Kaufmann von Venedig“ Regie Michael Günther. Zum ersten Mal vergeben wir einen Regieauftrag intern. Regie-ambitionierte Spieler müssen sich jedoch -wie externe Bewerber- einem mehrstufigen Auswahlverfahren unterziehen. Mit der Inszenierung gastieren wir bei den Shakespearefestivals Neuss und Indija/Serbien.

2017 + -

Um dem stark angewachsenen Repertoire Raum zu geben, entscheiden wir uns erstmalig gegen eine Neuproduktion. Stattdessen führen wir das einmalige Stationentheater „Shaketakel“ als Gemeinschaftsarbeit quer durch den Naturpark Schöneberger Südgelände auf. Wir gründen die „Shakespeare in Grün GmbH“ als Veranstaltergesellschaft. Die Gesellschafter sind allesamt Mitglieder der Company.

2018 + -

„Verlorene Liebesmühe“ in der Regie von Jens Schmidl kommt heraus. Isabelle Feldwisch kommt ebenso wie Thomas Weppel dazu, letzterer leider nur für ein kurzes Intermezzo als Schauspieler.

2019 + -

Matthias Grupp inszeniert in Kooperation mit dem Vorstadttheater Basel „Maß für Maß“ Der Schauspieler Tobias Schulze gastiert bei uns. Katja Uhlig wirkt zum ersten Mal in einer Neuproduktion mit, nachdem sie bereits im Vorjahr bei „Was ihr wollt“ eingesprungen war. Gründungsmitglied Christian Leonard verlässt die Company und eröffnet in Berlin ein weiteres Open-Air-Theater mit ähnlicher Programmatik.

2020 + -

Die Corona-Pandemie verhindert unseren gewohnten Spielbetrieb für zwei Jahre. Die für den Sommer geplante Premiere „Othello“ in der Regie des Ensemblemitglieds Nico Selbach kann erst verzögert im Oktober im Rahmen eines Gastspiels im Kurtheater Bad Kissingen stattfinden. Philipp-Manuel Bodner gibt hier seinen Einstand als Cassio. Mit verändertem und ausgedünntem Programm sowie dem Sonderformat „Dark im Park“ in der Regie von Stefan Plepp sind wir einer der wenigen Berliner Kulturbetriebe, die -unter strengen Restriktionen-  weiterarbeiten können.

2021 + -

Mit der Berliner Premiere von „Othello“ und einer Saison unter den Vorgaben der Abstandsregelungen geht unsere fruchtbare Zeit im Schöneberger Südgelände zu Ende. Unser in die Jahre gekommenes hölzernes Rund muss Sanierungsvorhaben an der historischen Lokhalle weichen.

seit 2022 unser Theater am Insulaner + -

Unglaublich aber wahr! Der Architekt Ulrich Kirchner entwirft ein hybrides Sommertheater (im Freien aber weitgehend überdacht) für unseren neuen Standort im Sommerbad am Insulaner. Mit Mitteln der Theatertechnischen Gesellschaft, des Deutschen Bühnenvereins, aus Crowdfundig-Erlösen und erheblichen eigenen Aufwendungen, errichten wir das Theater in kürzester Zeit und stellen es pünktlich zur Eröffnung der Sommersaison 2022 fertig.

2022 + -

„Viel Lärm um Nichts“ Regie Thomas Hollaender. David Nádvornik kommt zur Company.

2023 + -

„Zwei Herren aus Verona“ Regie: Arnim Beutel. Caroline Siebert und Johannes Quissanga kommen ins Ensemble.

2024 + -

„Lear“ steht zunächst unter keinem guten Stern, da der vorgesehene Regisseur wenige Wochen vor Probenbeginn erkrankt. Brian Bell übernimmt und führt die Aufführung mit großer Souveränität zum Erfolg. Kathrin Hegedüsch als Ausstatterin und Hans Petith als Musikalischer Leiter haben schon wie in den beiden Vorjahren großen Anteil am Gelingen.

2025 + -

„Romeo und Julia“ ist die Premiere dieses Sommers. Absolutes Novum: Wir engagieren einen externen Regisseur zum zweiten Mal. Nach seinem großen Erfolg mit „Zwei Herren aus Verona“ inszeniert Arnim Beutel die berühmte Tragödie der unschuldig Liebenden. Joel Schultze-Motel, der als Umbesetzung in „Othello“ 2022 seinen Einstand gab, ist in seiner ersten Hauptrolle bei der SCB zu sehen.